BDI Position in neuer Auflage

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in meiner Heimatstadt Hamburg ist die asiatische Tigermücke noch nicht angekommen, ganz im Gegensatz zum Südwesten Deutschlands. Aber die Gesundheitsämter hier im Norden rechnen damit, dass sie sich weiter ausbreiten wird.

Das ist nur eine der Folgen des Klimawandels und der zunehmenden Erwärmung: Mit der Ausbreitung der tropischen Tigermücke geht eine Ausweitung eigentlich tropischer Erkrankungen wie dem Dengue-Fieber einher – mit denen wir uns als behandelnde Ärztinnen und Ärzte zunehmend befassen müssen. Aber nicht nur das.

Der Klimawandel führt auch zu vermehrtem Extremwetter, und das heißt im Sommer zu Hitzeperioden und damit zu besonderer Belastung für unsere Patientinnen und Patienten. Die Hitzeschutzpläne des Bundesministeriums für Gesundheit und der Länderministerien sind ein erster und wichtiger Schritt, der auf Information, Aufklärung und Sensibilisierung setzt, um solche Hitzeperioden besser überwinden zu können. Dort können wir unsere Expertise als Internistinnen und Internisten auf besondere Weise einbringen und unterstützen, denn die Auswirkungen auf die Gesundheit betreffen vorrangig Funktionsstörungen der inneren Organe (Herz-Kreislaufsystem, Lunge, Stoffwechsel, Immunsystem).

Wir haben im Zuge dessen schon früh einen Arbeitskreis im BDI gebildet, der sich mit den gesundheitlichen Folgen und den notwendigen Anpassungen an den Klimawandel beschäftigt. Daraus entstand 2022 die BDI Position „Klimawandel und Gesundheit“, die aktuell überarbeitet wurde. Die grundsätzlichen Forderungen bleiben bestehen: Unsere internistische Fachkompetenz ist bei der Ursachenforschung und Entwicklung gezielter Gegenmaßnahmen von großem Wert und muss Gehör finden. Und gerade bei der Entwicklung von ärztlichen Leitlinien sollte der Aspekt Klimawandel und Klimaneutralität berücksichtigt werden.


Ihre

Christine Neumann-Grutzeck

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